Was ist eigentlich die Thanatopraxie?

Thanatopraxie beinhaltet viele Handlungen wie Einbalsamierung, Konservierung, Hygiene von Verstorbenen und deren Aufbahrung, respektive den Zugang und das Zeigen von verstorbenen Menschen.

Die Injektion eines Antiseptikums und Konservierungsmittels in das Arterien- und Venensystems sowie das Punktieren des Oberkörpers und des Bauchs ermöglichen eine Verlangsamung der Zersetzung von Zellen.

Die Totenpflege und ein sorgfältiges Schminken ermöglicht es die verstorbene Person eine längere Zeit für die Angehörigen zugänglich zu machen und die Person schön aussehen zu lassen.

The History of Modern Embalming, France Culture, 5.12.2017


Warum Sie sich an Thanatorium wenden sollten?

Die Dienste an Verstorbenen umfassen eine einfache Versorgung und Toilette, die Haarpflege oder Wiederherstellung des Aussehens, das Schminken, vor allem wenn sich die Hautfarbe massiv verändert hat, zum Beispiel bei einer Gelbfärbung aufgrund einer Erkrankung, aber auch wenn es um eine Wiederherstellung aufgrund von starken Verletzungen gibt. 

Dazu braucht es profunde theoretische und praktische Kenntnisse mit entsprechendem Arbeitsmaterial.

Das Endziel ist es, einen Verstorbenen der Familie vertraut und ästhetisch zugänglich zu machen und einen Abschied zu ermöglichen, trotz einer Veränderung aufgrund der Todesumstände.

Sie dürfen sich auf eine geprüfte Qualität und ein grosses Fachwissen verlassen. Die thanatopraktische Totenversorgung ist eine hoch spezialisierte Tätigkeit weit über die hygienische Totenversorgung hinaus geht. Es erfordert theoretische Kenntisse und praktische Erfahrung.

Einige Länder verlangen eine thanatopraktische Pflege des Leichnams vor seiner Rückführung. Im Folgenden eine unvollständige Liste der Staaten, die eine Einbalsamierung gesetzlich vorschreiben:

Für Trauerfamilien und für Bestattungsunternehmen biete ich meine Dienste an. Die Dienste erbringe ich am Sterbeort zu Hause bei Angehörigen, in Alters- und Pflegeheimen, in der Pathalogie in einem Spital oder bei Bestattungsunternehmem. 


Die Wiederherstellung des Gesichts

Die Wiederherstellung des Gesichts ermöglicht den Angehörigen dem Verstorbenen oder der Verstorbenen selbst nach einem schweren Trauma zu begegnen. Mit den angewandten
Techniken kann ein Gesicht wieder hergestellt und der Verstorbene oder die Verstorbene erkenntlich gemacht werden.

Ich versuche stets die Wiederherstellung des Gesichts anzustreben. Sie erscheint mir wichtig für den Abschied und die Erinnerung an einen geliebten Menschen.

Seit 2023, bin ich zertifiziert für das Niveau 1 und 2 der Gesichtswiederherstellung durch die European School of Embalming Skills an der Universität von Namur in Belgien.


Die Tarife?

Meine Tarife können schwanken, je nach Entfernung und Fahrzeit, sie sind jedoch unabhängig von der Komplexität der Pflege und dem für die Vorbereitung zur Aufbahrung erforderlichen Zeitaufwand.
 


Die Thanatopraktikerin

Image - @Virginie Rebetez

@Virginie Rebetez

Myriame Marti wurde 1979 geboren.

Nach einer Banklehre absolviert sie ein Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Lausanne. Im Rahmen einer Anthropologievorlesung begegnet ihr zum ersten Mal die Thematik der Bestattung. Um die in der Schweiz üblichen Bestattungsriten mit denen anderer Länder vergleichen zu können, wendet Myriame Marti sich an mehrere Bestattungsunternehmen in Lausanne. Sie ist beeindruckt von der Bestattungspraxis die sie dort kennenlernt und möchte daher nach ihrem Studium ein Praktikum machen. Im Bestattungsamt der Stadt Lausanne wird sie sich bewusst, dass sie im Bereich der Totenpflege die erforderliche Geschicklichkeit besitzt und ihr die Betreuung der Trauerfamilien besonders zusagt. Als Hilfskraft erlernt sie dort parallel zu ihrer Unterrichtstätigkeit die beruflichen Grundlagen der Bestattungsunternehmer/innen

 

2006 gibt sie ihre Unterrichtspraxis auf und gründet ihren eigenen Bestattungsdienst Les Services Funéraires Marti. 2017 spezialisiert sie sich auf dem Gebiet der Thanatopraxie. Ihre Ausbildung absolviert sie bei Camille Béguin und beim VDT Deutsche Einbalsamierer e.V., wo sie das in der Schweiz und in Europa international anerkanntes Diplom erlangt. 2018 gründet sie THANATORIUM. 2019 erlangt Myriame Marti den eidgenössischen Fachausweis als Bestatterin. Somit wird THANATORIUM zum Mitglied des SVB (Schweizerischen Verbandes der Bestattungsdienste). Seit 2020 ist Myriame Marti Ausbildnerin im Centre universitaire de médecine légale in Lausanne (CURML), wo sie im in der Westschweiz neueingeführten Bereich Bestattungsunternehmer und Bestattungspfleger unterrichtet.

 

Sie können Myriame Marti auf Linkedin erreichen.


Referenzen

Diane Pellet, Romainmotier

Nach dem Versterben meiner Mutter habe ich die Hilfe von Thanatorium in Anspruch genommen. Die respekt- und taktvolle Begleitung von Myriame und ihre Herrichtung meiner lieben Mutter haben mich beindruckt, gerade in einer Zeit höchster Sensibilität. Ihre Arbeit habe ich als achtsam und liebevoll erlebt. Mein ganzer Dank gilt Myriame.

Laura Proietti, Directrice des Pompes Funèbres Proietti

Ma Chère Myriame,

Ma confiance et ma considération indéniables en ton égard, proviennent de ton respect de ce monde « funèbre », qui peut paraître parfois lugubre pour le commun des mortels mais, qui par ta précision et tes soins ainsi que ton éthique de travail, devient enrichissant et bienveillant. Ce professionnalisme correspond parfaitement aux valeurs et à la philosophie que, comme tu le sais, j’impose dans mon entreprise.

Tu joues un rôle crucial dans l’étape si importante du dernier au revoir et lors de situations particulièrement délicates que nous avons déjà partagées, telles que, morts violentes ou risques accrus de l’altération physique et rapide du défunt, tu as toujours répondu à nos sollicitations de manière rapide et fiable et grâce à toi, nous atteignons des résultats indiscutables, confirmés et appréciés également des familles endeuillées.

Ton excellent travail contribue à la réussite de notre succès en te joignant à nos objectifs ; la consolation et l’apaisement des proches, en leur proposant une dernière image douce et digne de leur cher disparu (et n’oublions pas ô combien ce souvenir peut impacter le processus de deuil).

Ce sont des collaborateurs comme toi, qui permettent avec le temps et beaucoup d’implication, de changer les aprioris affectants notre métier. Merci donc, de nous offrir et partager tes compétences à chaque fois que nous faisons appel à toi pour tes très bons services.

Vincent Varlet, médecin légiste

En tant que Responsable du Swiss Human Institute of Forensic Taphonomy (SHIFT) du Centre Universitaire Romand de Médecine Légale (CURML), je développe des activités de formations en soins funéraires pour les collaborateurs des pompes funèbres.

Je me suis adjoint dès 2020 les compétences de Myriame Marti, thanatopraticienne agréée, en tant que formatrice pratique pour la qualité de ses interventions, la pédagogie et le professionnalisme dont elle fait preuve auprès des collaborateurs funéraires.

Je suis extrêmement satisfait par cette collaboration et recommande chaleureusement ses services.

Silvia Munoz, Psychologin FSP mit Zusatzqualifikation Notfallpsychologie.

Als Notfallpsychologin bin ich ständig mit dem Tod konfrontiert. Meistens handelt es sich um einen plötzlichen gewalttätigen Tod, der die Angehörigen in einen Zustand der Verzweiflung stürzt. Ein Teil unserer Arbeit besteht darin, sie zu unterstützen, sie aus der Starre des Schocks zu befreien, so dass sie akzeptieren können, dass die Person wirklich gestorben ist.
Meistens führt die Konfrontation mit dem Leichnam zu dieser Erkenntnis. Im Krankenhaus, in der Leichenhalle oder am Todesort selbst leitet der Anblick des Toten den Trauerprozess ein. Gelegentlich begleiten wir die Trauernden in dieser Phase, doch meistens gehört dieser intime Augenblick den Trauernden allein. Wir ermutigen die Angehörigen zu dieser Begegnung und stellen fest, dass sie danach erleichtert sind. Vergessen wir nicht, dass früher die Toten mehrere Tage zu Hause aufgebahrt waren und man so von ihnen Abschied nehmen konnte. Der Tod war Teil des Lebens, und der Schmerz des Verlustes wurde von der Gemeinschaft geteilt.
Auch Kinder sollten von der verstorbenen Person Abschied nehmen können. Das sollte jedoch von den sie begleitenden Erwachsenen sorgfältig vorbereitet werden. Letztere beschreiben dem Kind das Aussehen, den Geruch des Verstorbenen und, wenn der Wunsch nach Berührung besteht, die Beschaffenheit der Haut. Entgegen der allgemein verbreiteten Meinung ist ein Kind durchaus fähig, diesen Schritt zu machen, seine natürliche Neugierde unterstützt es dabei und es wird ihnen später dafür dankbar sein.
Und selbst bei eher seltenen perinatalen Todesfällen habe ich festgestellt, dass eine Mutter, die ihr totes Baby in den Armen halten konnte, mit ihm vor der endgültigen Trennung sprechen konnte, besser für den Trauerprozess vorbereitet ist. Eine Erinnerung, Fotos, eine Locke, Fuß- oder Fingerabdrücke, jegliche Spur des Körpers sind wichtig für die Zukunft. Um zu vermeiden, dass der Verlust des Kindes die Eltern und die Familie traumatisiert, ist es wesentlich, dem toten Kind einen Namen zu geben, eine Grabstätte vorzusehen und das Kind in die Familiengeschichte einzubetten. Erfreulicherweise stehen die Krankenhäuser und die im Bestattungsbereich Tätigen seit einigen Jahren diesen Fragen aufgeschlossen und einfühlsam gegenüber und fördern und unterstützen infolgedessen den Kontakt zwischen den Eltern und ihrem Kind vor der endgültigen Trennung.


Partner

Die Bestattungsfotografie ist eine althergebrachte Praxis, die Virginie Rebetez sich wieder zu eigen gemacht hat.

Raffaella Bassotto und ihr Team helfen als Fachpersonen mit, wenn es um Haarpflege, Frisuren oder Bärte geht.

La Société d’études thanatologiques (SET) unterstützt die Vernetzung von Personen mit verschiedenen Hintergründen, die sich für Thanatologie interessieren. Sie erstellt auch Kontakte zwischen Individuen, Institutionen, Gruppen und Verbänden in der Schweiz und im Ausland, die sich mit dem Tod beschäftigen. So versucht die SET, Wissen zu verbreiten, das in der Praxis und der konkreten Erfahrung verankert ist.


Medien

Image - Le livre de Josiane Haas recueille les témoignages de personnes qui côtoient quotidiennement les morts.

Le livre de Josiane Haas recueille les témoignages de personnes qui côtoient quotidiennement les morts.

Image

Image - Ma malette de maquillage.

Ma malette de maquillage.

Les rencontres d’Emilie Gasc, 29 août 2022, Portrait, 1/3

Les rencontres d’Emilie Gasc, 30 août 2022, Portrait, 2/3

Les rencontres d’Emilie Gasc, 1er septembre 2022, Portrait, 3/3

Hautes fréquences, RSR, 13 juin 2021. Laurence Villoz a tendu le micro à Myriame Marti pour parler de l’aspect sacré de la thanatopraxie. L’anthropologue Marc-Antoine Berthod complète et enrichi les réflexions par son analyse.

Myriame Marti ist in der Sendung von Pauline Vrolixs “Premier Rendez-vous”, RSR eingeladen. 26. Januar 2021.

Corps mort – une dernière beauté (Toter Körper – eine letzte Schönheitsbehandlung). Für die Sendung Vacarme von Radio RSR vom 17. Februar 2020 begleitet Bastien Confino Myriame Marti bei der thanotopraktischen Behandlung eines Verstorbenen.

In der Sendung Ici la Suisse von Radio RSR vom 28. Oktober begleitet Virginie Gerhard Myriame Marti bei einer thanatopraktischen Behandlung.

In Brise Glace, einem Podcast der Zeitung LeTemps vom 24. Oktober 2019 spricht Myriame Marti über den Beruf der Thanatopraktikerin.

Interview von Myriame Marti in der Sendung Forum von Radio RSR vom 17. Oktober 2018.